![]() Friedhof Ohlsdorf, Grabmal Kleinwort, Knabe mit Kranz |
Voller Erwartung blickt uns der Knabe entgegen. Was mag er im Sinn haben?
![]() | Vielleicht möchte der noch nicht schulpflichtige Knabe uns fragen, welcher Text über ihm auf dem Grabdenkmal eingeschlagen wurde. Für mich ist der Text fast unlesbar, so das ich diese Frage ohne etwas Schummelei nicht beantworten könnte! Mit etwas Schummeln würde ich raten: Dort steht FAMILIE I.H. KLEINWORT geschrieben. |
![]() | Die genauere Betrachtung zeigt, dass das hübsche Grabmal nur noch ein Fragment ist. Der Knabenstatue fehlt eine Hand. In der Nähe des Kopfes ist in der Wand der Rest eines Holzdübels sichtbar. Am Denkmal sind einige weitere Dübellöcher zu erkennen. Die leeren Dübellöcher sind bereits im 1990 veröffentlichten Katalog vermerkt.[202, Katalog Nr. 360] Der Katalog basiert auf einer in den Jahren 1981 bis 1986 erfolgten Bestandsaufnahme. Demnach wurden die ehemals vorhandenen metallenen Bestandteile dieses Denkmals spätestens 1986 entfernt. |
![]() Der Überführungsvermerk lautet: Vom St. Petri Kirchhof übergeführt 1901. |
![]() | Das Grabdenkmal ist mit „W. ZEHLE” signiert. |
Das Hamburger Adressbuch von 1901 enthält zwei passende Einträge:
Bei O.A.E. Zehle dürfte es sich um den Stuckateur und Bildhauer Otto August Emil Zehle handeln. Er war der Vater der Brüder Walter Zehle und Hermann Wilhelm Ernst Zehle.
Walter Zehle (*02.07.1865 Hamburg; †22.02.1940) war als Bildhauer tätig. Sein jüngerer Bruder Hermann Wilhelm Ernst Zehle (*28.02.1876 Hamburg-St.Georg, †14.01.1940 Berlin-Wilmersdorf) war als Bildhauer, Landschafts- und Tiermaler tätig.
Lediglich über Hermann Wilhelm Ernst Zehle ist etwas im Web zu finden.[→Uni Magdeburg, Abruf 21.5.2017]
Auf dem Friedhof Ohlsdorf ist Walter Zehle mit mindestens einem weiteren Grabmal und den bildhauerischen Dekorationen am Mausoleum von Schröder vertreten.[202, Katalog Nr. 383 und 418]