Friedhof Ohlsdorf • Der kleine Ring:
Die Grabmale Rieckmann (U12,307-312) und Wolkau (U12,301–306)

Das Familiengrab Huebener ex Dr. Eduard Brackenhoeft Das Grabmal Meyer-Schuchardt
Etwa 100 m hinter dem tempelartigen Grabmal Nugent ex Rolfing stehen nebeneinander zwei Grabmale am Rande einer Rasenfläche. Beide Grabmale können unterschiedlicher nicht sein. Man kann kaum glauben, dass beide vom selben Bildhauer Oskar Witt geschaffen wurden.

Nach Besichtigung dieser beiden Grabdenkmale gehen wir wieder zur Straße zurück und folgen ihr nach links zur Straßenkreuzung in Richtung Osten.

Familiengrab Peter Rieckmann

Das fast 3 m hohe Marmorkreuz der Familie Peter Rieckmann aus dem Jahre 1935 trägt vier seltsame geflügelte Wesen.

Die Magie der geflügelten Wesen hatte offensichtlich den Weißabgleich meiner Kamera verwirrt. Deshalb ist das linke Bild in schwarzweiß.

Andererseits sind die vier geflügelten Wesen nicht wirklich magisch. Die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes werden in der christlichen Ikonografie durch geflügelte Symbole dargestellt: Ein Mensch steht für Matthäus, der Löwe für Markus, der Stier für Lukas und der bereits von Natur aus geflügelte Adler für Johannes.


Ein wenig Magie — oder ist es Romantik? — verbirgt sich hinter den Rhododendren. Es ist das Familiengrab Röwer auf dem „verwunschenen Platz”.
Familiengrab Peter Rieckmann
Die Weinreben und Weintrauben lassen sich im Zusammenhang mit dem Abendmahl sehen. Die drei Evangelisten Matthäus, Markus und Lukas berichteten darüber. Beispielsweise in Matthäus 27,28 steht dazu: Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet und reichte ihn den Jüngern mit den Worten: „Trinkt alle daraus; das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.”
Familiengrab Peter Rieckmann
Auf dem Sarkophag des Grabmals Wolkau/Teubert sitzt recht dekorativ eine ganz und gar nicht bekleidete Dame. Vermutlich wurde dies Denkmal 1936 aufgestellt. Es besteht ebenfalls aus Marmor.
Unmittelbar vor dem Denkmal ist im Rasen eine Bodenplatte aus Marmor eingelassen. Ihr Relief zeigt das durch einen Stahlhelm geschützte Haupt eines Soldaten. Das umlaufende Schriftband weist auf den Chef- und Stabsarzt Dr. Alfred Teubert (*1877; †1918) hin. Der Name Teubert erscheint auch auf dem Denkmal.

In Ohlsdorf verläuft der Wolkausweg parallel zur Feuerbergstraße. Er ist nach dem Vorbesitzer Wolkau benannt. Gibt es vielleicht eine Verbindung?

1892 übernahm Gustav Wolkau die Leitung der von seinem Vater gegründeten Werft am Reiherstieg. Die Werft existierte bis 1975. Vielleicht handelt es sich bei dem auf dem Grabdenkmal genannten Gustav Wolkau (*23.11.1858; †9.3.1933) um diesen?

Wer weiter forschen möchte, sei auf den Eintrag „Gustav Wolkau” in der deutschen Wikipedia verwiesen!

Letztes Upload: 12.09.2023 um 08:59:09 • Impressum und Datenschutzerklärung