![]() | An diesem wenig auffälligen Grabdenkmal bin ich in den letzten zwanzig Jahren wohl einige hundertmal vorbei gelaufen, ohne dass es mir auffiel.
Ende März 2023 passierte es dann. Dransfeld? Den Namen kenne ich doch! Wieder in der Wohnung zurück, in der Literatur und im Web nachgeschaut ― die Gebrüder Dransfeld waren offensichtlich die „Hausfotografen” von Fritz Schumacher und Richard Kuöhl. |
Die Inschrift auf dem Grabdenkmal;
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Bereits 1907 hatten sie ihren Geschäftssitz zum Winterhuder Marktplatz verlegt: Hamburger Adressbuch von 1907: Dransfeld, Adolf u. Carl, Portraitmaler, Winterhuder Marktplatz 5. Adolf, Portraitmaler, Bussestr. 38a[Hamburger Adressbuch von 1907]
Ein Jahr später vermeldet das Adressbuch fast den gleichen Sitz der Firma, aber ein anderes Gewerbe: Dransfeld, Adolf u. Carl, Photogr.-Atelier, Ohlsdorferstrasse 4. Diese Eintrag änderte sich bis 1927 nicht.
1928 sieht der Eintrag anders aus: Dransfeld, Wwe. Adolf u. Carl, Photogr.-Atelier, Ohlsdorferstrasse 4.
Danach führte Carl Dransfeld das Fotoatelier als Inhaber weiter. 1929 lautete die Firmenbezeichnung: Gebr. Dransfeld, Inhaber Carl Dransfeld, Hamburg-Winterhude, Ohlsdorfer Strasse 2.[209, Anzeigenanhang Seite 6]
Durch den Auftrag Fritz Schumachers, seine Bauten für sein Buch Staatsbauten zu fotografieren, wurde das Atelier bekannt und bekam zahlreiche Aufträge Hamburger Architekten, unter anderen Fritz Höger, Hans und Oskar Gerson, Gustav Oelsner, um ihre Bauten zu dokumentieren.
[→Wikipedia, Suchbegriff Carl Dransfeld, Abruf 2.4.2023]
Die Arbeiten Schumachers wurden von ihm selbst dokumentiert. Er verfasste in drei Bänden eine Dokumentation seiner „Staatsbauten”, in denen die Aufgabenstellung, die Besonderheiten des Geländes und die Raumaufteilung erläutert wurden. Ergänzt wurden diese umfotografische
Aufnahmen. Zum Nachlass gehörten rund 1.200 Fotografien, die von den Gebrüdern Adolf und Carl Dransfeld […] aufgenommen wurden.
1919 erschien in Zusammenarbeit mit dem Lübecker Karl Schaefer, der in Lübeck Denkmalpfleger war und als Direktor das St.-Annen-Museum seit 1911 leitete, der erste Band der Staatsbauten.
Der dritte Band wurde von ihm nach seiner Entlassung konzipiert. Die Staatsbauten wurden in neuerer Zeit neu aufgelegt und um Beschreibungen des aktuellen Zustandes unter denkmalschützerischen Aspekten ergänzt.Dieter Schädel (Hrsg.): Hamburger Staatsbauten von Fritz Schumacher Band 3 (1920–1933), München/Hamburg 2006
entstand im März 1924 vom Chilehaus, kurz vor dessen Fertigstellung. Es inszeniert die Ostspitze des Gebäudes dramatisch und bildet sie durch einen tiefen Aufnahmestandpunkt mit einem Spezialobjektiv ab.