Friedhof Ohlsdorf • Der kleine Ring:
Die Ruhestätte A. Dransfeld u. Frau

Der Naturlehrpfad im Bereich der Kapelle 4 Das Gemeinschaftsgrab Schlosserinnung
Dies einschließlich Sockel etwa 1,60 m hohe Grabdenkmal steht 80 m von Kapelle 4 entfernt an der linker (nördlichen) Seite des gepflasterten Fußwegs, der am östlichen Ausgang der Kapelle beginnt.
Die Ruhestätte A. Dransfeld u. Frau am 5.April 2023 An diesem wenig auffälligen Grabdenkmal bin ich in den letzten zwanzig Jahren wohl einige hundertmal vorbei gelaufen, ohne dass es mir auffiel.

Ende März 2023 passierte es dann. Dransfeld? Den Namen kenne ich doch!

Wieder in der Wohnung zurück, in der Literatur und im Web nachgeschaut ― die Gebrüder Dransfeld waren offensichtlich die „Hausfotografen” von Fritz Schumacher und Richard Kuöhl.

Die Inschrift auf dem Grabdenkmal
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RUHESTÄTTE
A. DRANSFELD U. FRAU

MEIN LIEBER ADOLF
UNSER GUTER PAPA
GEB. 29. NOVBR. 1879
GESTORB. 25. JUNI 1926

HEDWIG DRANSFELD
GEB. ZÖGER
GEB. 18. FEBR. 1884
GEST. 3. APRIL 1966

Nachforschungen im Hamburger Adressbuch
Die Brüder Adolf Dransfeld (*19.11.1879 Berlin; †25.6.1926 Hamburg) und Carl Dransfeld (*11.11.1880 Berlin; †9.11.1941 Hamburg) hatten 1902 in Berlin das Portraitatelier(war es ein Fotoatelier?) gegründet. Zwei Jahre später verlegten sie den Firmensitz nach Hamburg: Dransfeld, Adolf u. Carl, Portraitmaler, Wexstr. 1[Hamburger Adressbuch von 1905]

Bereits 1907 hatten sie ihren Geschäftssitz zum Winterhuder Marktplatz verlegt: Hamburger Adressbuch von 1907: Dransfeld, Adolf u. Carl, Portraitmaler, Winterhuder Marktplatz 5. Adolf, Portraitmaler, Bussestr. 38a[Hamburger Adressbuch von 1907]

Ein Jahr später vermeldet das Adressbuch fast den gleichen Sitz der Firma, aber ein anderes Gewerbe: Dransfeld, Adolf u. Carl, Photogr.-Atelier, Ohlsdorferstrasse 4. Diese Eintrag änderte sich bis 1927 nicht.

1928 sieht der Eintrag anders aus: Dransfeld, Wwe. Adolf u. Carl, Photogr.-Atelier, Ohlsdorferstrasse 4.

Danach führte Carl Dransfeld das Fotoatelier als Inhaber weiter. 1929 lautete die Firmenbezeichnung: Gebr. Dransfeld, Inhaber Carl Dransfeld, Hamburg-Winterhude, Ohlsdorfer Strasse 2.[209, Anzeigenanhang Seite 6]

Durch den Auftrag Fritz Schumachers, seine Bauten für sein Buch Staatsbauten zu fotografieren, wurde das Atelier bekannt und bekam zahlreiche Aufträge Hamburger Architekten, unter anderen Fritz Höger, Hans und Oskar Gerson, Gustav Oelsner, um ihre Bauten zu dokumentieren.[Wikipedia, Suchbegriff Carl Dransfeld, Abruf 2.4.2023]


Hinweise, überwiegend zusammengestellt aus Wikipedia, Suchbegriff Fritz Schumacher, Abruf 2.4.2023
  • Die fotografischen Arbeiten von Carl Dransfeld sind im Web unter http://photo.mprove.net/dransfeld/index.html zu finden.
  • Die Arbeiten Schumachers wurden von ihm selbst dokumentiert. Er verfasste in drei Bänden eine Dokumentation seiner „Staatsbauten”, in denen die Aufgabenstellung, die Besonderheiten des Geländes und die Raumaufteilung erläutert wurden. Ergänzt wurden diese um fotografische Aufnahmen. Zum Nachlass gehörten rund 1.200 Fotografien, die von den Gebrüdern Adolf und Carl Dransfeld […] aufgenommen wurden. 1919 erschien in Zusammenarbeit mit dem Lübecker Karl Schaefer, der in Lübeck Denkmalpfleger war und als Direktor das St.-Annen-Museum seit 1911 leitete, der erste Band der Staatsbauten.
  • Hamburger Staatsbauten von Fritz Schumacher, 2 Bände, Architekturverlag Der Zirkel, Berlin 1919 und 1921
  • Der dritte Band wurde von ihm nach seiner Entlassung konzipiert. Die Staatsbauten wurden in neuerer Zeit neu aufgelegt und um Beschreibungen des aktuellen Zustandes unter denkmalschützerischen Aspekten ergänzt. Dieter Schädel (Hrsg.): Hamburger Staatsbauten von Fritz Schumacher Band 3 (1920–1933), München/Hamburg 2006
  • Das bekannteste Foto der Gebrüder Dransfeld entstand im März 1924 vom Chilehaus, kurz vor dessen Fertigstellung. Es inszeniert die Ostspitze des Gebäudes dramatisch und bildet sie durch einen tiefen Aufnahmestandpunkt mit einem Spezialobjektiv ab.
Letztes Upload: 06.04.2023 um 06:21:28 • Impressum und Datenschutzerklärung