![]() | Dies Grabmal steht am Fußweg zwischen dem Friedhofszaun und der Bergstraße in der Höhe des Hauses Fuhlsbüttler Straße 727.
Das 2,40 m hohe Grabmal ist den Familien Oscar Repsold und Carl Repsold gewidmet. Auf den Kissensteinen unmittelbar vor dem Denkmal ist vermerkt: Carl L. Repsold 11.9.1848–24.18.1911, Oscar Philip Repsold 9.5.1842–22.10.1919. Links und rechts neben den Kissensteinen der beiden Brüder Repsold liegen die Kissensteine für die beiden Ehefrauen. Es waren Schwestern, denn auf beiden steht „geb. Mosengel”. Oscar Philip Repsold war zweimal — und zwar mit zwei Schwestern — aus der Familie Mosengel verheiratet. Seit 1910 war er verwitwet.[Paul Harzer: Anzeige des Todes von Oscar Philip Repsold, Astronomische Nachrichten, Band 210, Seite 111] Die Reliefplatte am Grabmal stellt ein trauerndes Kind dar. Es stützt sich auf einem stehenden Kranz ab. Der Künstler gehörte zur Familie — es war der Bildhauer, Keramiker, Illustrator und Scherenbildkünstler Wilhelm Repsold (*19.3.1885 in Hamburg; †1969 in Dießen am Ammersee). |
Laut dem Prominentenverzeichnis des Ohlsdorfer Friedhofs müsste gleich nebenan im Planfeld K4,21-30 der weiter unten genannte Johann Adolf Repsold begraben sein. Ich habe sein Grab jedoch nicht gefunden (24.11.2009). |
In Hamburg St.Georg/Klostertor wurde 1843 die Repsoldstraße nach dem Großvater von Carl L.Repsold und Oscar Philip Repsold benannt. Außerdem wurde der 1918 von Friedrich Karl Arnold Schwassmann in Hamburg entdeckte Asteroid mit Repsolda
benannt. Weiterhin erhielt ein Mondkrater den Namen Repsold und ein Spaltensystem heißt Rimae Repsold.
Der Großvater Johann Georg Repsold (*19.9.1770 oder 23.9.1771[1] in Wremen bei Bremerhaven; †14.1.1830 in Hamburg) war Oberspritzenmeister der Hamburger Feuerwehr. Er kam bei einem Feuerwehreinsatz ums Leben. Er war ein vielseitig begabter Mechaniker.
1790, also 19jährig, kam Johann Georg Repsold nach Hamburg. Hier wurde er als Geometer bei der Stadtverwaltung angestellt. 1798 wurde er zum Spritzenmeister (Feuerwehrdirektor) befördert. Daneben widmete er sich aus Liebhaberei der Anfertigung von feinmechanischen Geräten. 1799 gründete er eine kleine Manufaktur für astronomische und geodätische Instrumente und Werkzeuge.
1802 erbaute er auf der Bastion Albertus (Stintfang) die erste, damals private, Hamburger Sternwarte und eine Navigationsschule. 1811 brachen die Franzosen die Gebäude ab, denn sie benötigten freies Schussfeld für ihre Artillerie.
1824 erhielt er die Genehmigung zum Bau einer neuen Sternwarte auf der Bastion Henricus. Die Sternwarte wurde 1825 errichtet und 1828 fertig gestellt. 1833 übernahm Hamburg die Sternwarte als Staatsinstitut. Auf dem Gelände steht seit 1914 das Museum für Hamburgische Geschichte. Die Sternwarte zog nach Bergedorf um.
Die Manufaktur wurde nach Johann Georg Repsolds Tod von seinem Sohn Adolf Repsold (*31.8.1806 in Hamburg; †13.3.1871 in Hamburg) und von seinem älteren Bruder Georg Repsold weiter betrieben.
Der auf dem Grabmal genannte Oscar Philip Repsold war in der Firma für die kaufmännische Seite zuständig. Er befasste sich aber auch mit der Justierung und Endabnahme der Instrumente.