Friedhof Ohlsdorf • Der kleine Ring:
Die Freilichtausstellung vor dem Friedhofsmuseum

Familie Albert Wells (Hummelsbüttel) Das Friedhofsverwaltungsgebäude
Die Eingangsseite des Friedhofsmuseums Ohlsdorf

Das 1996 eröffnete Friedhofsmuseum mit dem offiziellen Namen Museum Friedhof Ohlsdorf steht am Haupteingang des Ohlsdorfer Friedhofs bei der Ausfahrt südlich neben dem Verwaltungsgebäude. Das schlichte Gebäude beherbergte früher eine öffentliche Toilette. Die Fachbezeichnung dafür war „Retiradengebäude”.

Vor dem Eingang zum Friedhofsmuseum wacht wohl seit Oktober 2004 die Herme vom Grab des Architektens Alexander Schäffer (vormals T14,145). Die Häuser im Hintergrund stehen an der Fuhlsbüttler Straße.
Die Herme ehemals auf dem Grab von Alexander Schäffer) Die Herme ehemals auf dem Grab von Alexander Schäffer)
Die Herme ehemals auf dem Grab von Alexander Schäffer)

Mir ist auf dem Ohlsdorfer Friedhof keine weitere Herme bekannt. Die Bezeichnung „Herme” leitet sich vom griechischen Gott Hermes ab. Hermes war auch für die Wege zuständig, so dass im alten Griechenland seine Büste auf Plätzen und Straßen dargestellt wurde. Eine Herme ist eine Büste, die nach unten in einen Pfeiler übergeht. Sie hat die Form eines umgekehrten viereckigen Pyramidenstumpfes.

Es handelt sich um das Grabdenkmal für den Architekten Alexander Schäffer (*1844; † 1890). Auffallend auch an dieser Herme ist, dass sich der Sockel nach unten hin verjüngt. Die Büste stellt, wie an den angedeuteten Brüsten eindeutig erkennbar, eine Frau dar. Sie ist mit Blumen und Blättern geschmückt und trägt einiges an Zeichenzubehör für technische Zeichner, d.h. einen Zirkel, ein Zeichendreieck und eine Anschlagschiene. Etwas aus dem Rahmen fällt die Leier, die sie ebenfalls trägt. Unten am Sockel hat sich der Bildhauer Engelbert Peiffer verewigt. Mehr über dies Grabmal, Alexander Schäffer und Engelbert Peiffer. Mit der im Abschnitt über Alexander Schäffer innerhalb des verlinkten Textes erwähnten kurzen Tätigkeit im Eisenbahnbau um 1870 dürfte dessen Beteiligung an der Ausführung des Hafenbahntunnels in Altona gemeint sein.[123,Seite 36] Der Tunnel ist unter seinem Spitznamen „Shellfischtunnel” bekannt.

Friedhof Ohlsdorf: Grabsteinsammlung vor dem Friedhofsmuseum

Friedhof Ohlsdorf: Grabsteinsammlung vor dem Friedhofsmuseum
Links vor dem Museum steht eine Grabsteinsammlung mit einer Erklärungstafel. Ihr Text lautet:
Diese beispielhaft ausgewählten Grabsteine aus der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts sind Zeugen des Übergangs vom traditionellen bürgerlichen Repräsentationsbedürfnis hin zu einem sachlicheren Umgang mit dem Tod in der Moderne (Grabmalreformbewegung). Die sozialen Gegensätze kamen zunehmend in unterschiedlich großen bzw. geschmückten Grabstätten zum Ausdruck und werden zunehmend verwischt: Schlichte Steine, Kreuze oder Pfeiler kennzeichnen nun die Grabstätten wohlhabender Großkaufleute, Handwerker wie der einfachen Arbeiter. Das Material des Grabsteines, seine Bearbeitung und Beschriftung folgen festen Mustern. Christliche Symbole sind weniger häufig zu sehen, weltlich-berufständische Zeichen treten an ihre Stelle ...

Viele dieser Grabsteine stehen noch heute. Man findet sie vorwiegend in dem ab 1919 angelegten östlichen Teil des Friedhofs, dem sogenannten „Linneteil”.

Letztes Upload: 12.09.2023 um 08:59:09 • Impressum und Datenschutzerklärung