Ohlsdorfer Friedhof • Nordteich und Stiller Weg:
Das doppelte Grab Lerdau (AC11,72)

Der stillen Dulderin Am Grab von Wilhelm Cordes
Geht man an einem sonnigen frühen Herbsttag entlang des Fußweges zwischen dem anonymen Gräberfeld bei Kapelle 8 und dem Bach nach Osten, so sieht man dies Bild.

Grabmal Lerdau auf dem Friedhof Ohlsdorf

Foto oberhalb:

Links am Wege steht ein scheinbar schmuckloses Grabmal. Es ist fast 2,50 m hoch.

Geht man um das Grabmal herum, erblickt man ein fast 2 m hohes Marmorrelief. Es ist mit dem Namen Lerdau beschriftet.

Eingerichtet wurde die Grabstätte 1923/1924 für Elsa Lerdau geb. Loewenstein (*22.6.1877; †10.12.1923) und Otto Alexander Lerdau (*9.8.1896; †1.5.1923). Leider ist der Künstler, der das Grabmal geschaffen hatte, nicht angegeben.[202, Katalognr. 958]

Grabmal Lerdau auf dem Friedhof Ohlsdorf
Grabmal Lerdau auf dem Friedhof Ohlsdorf
Vermutlich führte ehemals auf der Schauseite des Grabdenkmals ein Fußweg vorbei. Dazu passt die Grabwand der Familie Percy Hamberg. Sie steht dem Grabmal Lerdau in etwa 10 m Entfernung gegenüber.
Grabmal Hamberg auf dem Friedhof Ohlsdorf Auch auf diesem, dem Familiengrabmal Hamberg, erscheint der Name Lerdau: Emmy Hamberg geb. Lerdau (*10.4.1898; †31.8.1927).

Außerdem ist Percy Hamberg (21.1.1883; †25.12.1938) vermerkt. Der Bankier war Teilhaber des Bankhauses L. Behrens & Söhne.

Während der Novemberpogrome 1938 war er in Fürstenberg (Havel?) in einem Sanatorium. Er wurde ins Zuchthaus Strelitz verschleppt. Er starb in einer Nervenheilanstalt.[Bearbeitet von Susanne Heim: Die Verfolgung und Ermordung der eurpäischen Juden 1933-1945 durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945, Band 2, Seite 586, München 2009]

Um von hier aus zum Familiengrab Cordes zu gelangen, gehen wir ein kurzes Stück unseren Weg zurück und biegen dann in den „Stillen Weg” ein.
Letztes Upload: 23.09.2023 um 15:44:11 • Impressum und Datenschutzerklärung