![]() Friedhof Ohlsdorf, Familiengrab Hagenbeck |
Das Familiengrab Hagenbeck liegt in der nordöstlichen Ecke des Millionenhügels an dem oberen Weg. Der von Josef Franz Pallenberg (alias Joseph Franz Pallenberg, *1882 in Köln; †26.6.1946 in Düsseldorf) geschaffene Löwe achtete seit 1913 darauf, dass das Grab nicht durch Unbefugte betreten wird.
Der Löwe stellt Carl Hagenbecks Lieblingslöwen „Triest” dar. Der Löwe hatte Carl Hagenbeck einmal das Leben gerettet. Regelmäßig besuchte Carl Hagenbeck eine Gruppe dressierter Löwen und Tiger im Freigehege. An diesem Tag stürzte er jedoch in dem weitläufigen Gelände. Mehrere seiner Raubkatzen griffen ihn an. Der Löwe warf sich dazwischen und beschützte das Leben des Tierparkgründers. So und ähnlich wurde um den 10.12.2009 in der Presse berichtet, nachdem im Tierpark Hagenbeck ein Dompteur von einem Tiger angefallen wurde.
1848 begann der damalige Fischhändler Gottfried Clas Carl Hagenbeck mit der Ausstellung von Seehunden auf dem Spielbudenplatz in Hamburg St. Pauli. 1863 gründete er auf dem Spielbudenplatz seine Tierhandlung und Menagerie. Gegen Ende des 19.Jahrhunderts bot St. Pauli ein breites Spektrum an Unterhaltung vom Tingeltangel bis zum Weltstadtvariete. Gaukler und Artisten zeigten ihre Kunst häufig unter freiem Himmel.
Sein ältester Sohn Carl Gottfried Heinrich Hagenbeck (*10.6.1844; †14.4.1913) übernahm 1866 das Geschäft. Bald war es das größte Tierhandelshaus der Welt. Am Neuen Pferdemarkt 13 eröffnete „Hagenbeck's Thierpark”.
1874 erwarb Carl Gottfried Heinrich Hagenbeck (Carl Hagenbeck) ein 6200 m² großes Gelände zwischen Neuer Pferdemarkt und Ludwigstraße. In diesem Garten führte er neben wilden Tieren auch Menschen aus anderen Kontinenten vor.
Der Betrieb florierte. Es wurde ein Zirkus gegründet, die „zahme Dressur” der Löwen erfunden und das Patent für die gitterlosen Freigehege angemeldet.
1897 kaufte Carl Hagenbeck ein etwa 18000 m² großes Gelände in Hamburg-Stellingen. Der Kauf wurde innerhalb von nur zwei Tagen abgewickelt. Man sieht: Damals konnten Unternehmer Entscheidungen rasch treffen, denn sie hatten noch keine Computer!
Am 7.Mai 1907 wurde in Hamburg-Stellingen der mit künstlichen Felsen bestückte „Hagenbecks Tierpark” eröffnet. Die Tiere sollten unter möglichst naturgetreuen Bedingungen gezeigt werden und leben. Eine Besonderheit war damals die Gestaltung der Gehege. Sie ermöglichte, Tiere ohne störende Gitter und Käfige zu zeigen. Der Tierpark wurde ständig ausgebaut. Er bietet reizvolle Ansichten, die dem Besucher gelegentlich vergessen lassen, dass er und die Tiere sich in einem Zoo befindet.
Seit 1997 steht Hagenbecks Tierpark unter Denkmalschutz.
Noch heute wirbt Hagenbecks Tierpark mit dem Slogan „Hamburgs schönster Park”. Aber Schönheit ist bekanntermaßen Ansichtssache!
![]() Tierpark Hagenbeck, alter Eingang |
![]() Die beiden Bilder zeigen den historischen Eingang zum Tierpark Hagenbeck am 24.August 2003. Seit dem 4.April 2003 hat der Tierpark Hagenbeck einen neuen Eingang unmittelbar gegenüber der U-Bahn-Station Hagenbecks Tierpark.
Das alte Tor ist ein Meisterwerk der Werbung. Es drückt perfekt aus, was der Tierpark zeigt: Tiere in natürlich erscheinender Umgebung und (früher) Menschen fremder Völker. Auch diese Tierplastiken stammen von Josef Franz Pallenberg. Sie sind in natürlicher Größe der Tiere. Pallenberg fertigte auch Abgüsse von toten Tieren. 1909 schuf Pallenberg ebenfalls für den Tierpark Hagenbeck lebensgroße Dinosaurier-Plastiken. |
![]() Hier ist der Eingang noch einmal zu sehen — als Teil der Modellbahnanlage im Miniatur Wunderland in der Hamburger Speicherstadt am 26.9.2008.
Eine gewisse Ähnlichkeit ist erkennbar. Allerdings ist der Indianer entwaffnet worden und sein Federschmuck wurde gerupft! |