![]() Friedhof Ohlsdorf, links das Mausoleum Höpfner und rechts das Mausoleum Jenisch am Westring (2004) |
Seit Anfang 2012 gibt es hier erneut einen Friedhofseingang. Er ist allerdings für Fußgänger bestimmt. Er mündet unmittelbar neben dem Mausoleum Höpfner in den Friedhof.
Einige der Mausoleen auf dem Ohlsdorfer Friedhof sind ziemlich verfallen, andere machen einen gut erhaltenen oder frisch renovierten Eindruck. Das gelbe Hinweisschild an der Tür des Mausoleums der Familie des Senators Jenisch im oberen Foto ist eine Warnung vor der Baufälligkeit dieses Gebäudes (Stand: Oktober 2002/September 2011).
Das Schriftband über dem Eingang zu diesem Mausoleum lässt keine Zweifel zu, wer hier beigesetzt wurde: SENATOR JENISCH FAMILIEN-BEGRAEBNISS
Die Angabe des Berufstitels hatte Kritik hervorgerufen — es gehört nicht zur Hamburgischen Bescheidenheit, seinen Titel in der Öffentlichkeit hervorzuheben.
Besser erhalten ist das dem Mausoleum Jenisch benachbarte Mausoleum Höpfner. So wie im obereb Foto rechts gezeigt, erblickt man es vom Westring aus.
In seinem Inneren sollen zwei Sarkophage und die Statue eines Todesengels mit gesenkter Fackel stehen. Die innere Rückwand soll mit einem farbigen Mosaik geschmückt sein: Christus auf einem Thron und zwei weitere Engel. Ein schüchterner Blick ins Innere am 2.9.2015 ist auf →flickr zu sehen.
![]() Das Portal des Mausoleums Höpfner. Christliche und ägyptische Motive bilden den Bauschmuck. |
Das Mausoleum Höpfner wurde 1909/1910 errichtet. Entworfen hat es — wie auch das Mausoleum des Barons von Schröder — Edmund Gevert.
![]() Mausoleum Höpfner, Portal |
![]() Der Jesuskopf über dem Portal ist eindeutig christlich |
![]() Bei diesen beiden Bauschmuckobjekten lässt sich ein altägyptischer Einfluss vermuten |
![]() Das Mausoleum Baron von Schröder und die „grausame Gräfin” |
![]() Friedhof Ohlsdorf, Mausoleen am Westring |
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Im frischen Glanz erstrahlt das 1910/1911 errichtete Mausoleum Hoefele (AH20,420-421) nach der Renovierung etwa um 2003/2004 |
Die Anbauten links und rechts am Mausoleum Hoefele beherbergen die beiden Gruftzellen. Zwei Säulen am Eingang bilden ein eindrucksvolles Portal. Im Inneren des Andachtraums sitzt eine Trauernde aus weißem Marmor. Sie wurde 1911 von Hans Dammann geschaffen. Die Grundfläche dieses Mausoleums beträgt 54,9 m². Der Grundriss des Erdgeschosses ist quadratisch, der Aufbau über dem fast würfelförmigen Unterbau ist rund.
Die Datierung des Mausoleums wird nicht einheitlich angegeben:
Nachtrag Januar 2006: Mittlerweile schmücken vier verspielt wirkende Kinderfiguren das Dach. Der bauliche Eindruck, den das Mausoleum macht, verliert dadurch an Strenge.Nachtrag 29.11.2012: In der Wochenzeitung „Die Zeit” beschreibt Alexandra Schulz unter der Überschrift „Hoch die Tassen unter Toten” die aktuelle Nutzung des Mausoleums. Herr Werner Carstens hatte vor fast 12 Jahren
das Museums für sich entdeckt und daraufhin die Patenschaft übernommen. Er restaurierte das Mausoleum und richtete es wohnlich ein — das Innere wurde mit einigen Möbeln versehen und ein elektrischer Anschluss wurde geschaffen. Das Innere kann nun beleuchtet und beheizt werden, so dass man dort gemütlich beisammensitzen kann. Die Wand hinter der Trauernden aus weißem Marmor ist nun nicht mehr in Blau, sondern sie ist in einem warmen Rot. Über der Eingangstür wurde eine Schrifttafel angebracht: „Alles hat seine Zeit”.
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![]() | Das von 1912 bis 1914 errichtete Mausoleum von Puttkamer/Heymann/von Henning hatte die Architektengemeinschaft Raabe & Wöhlecke aus Altona entworfen. Deren bekanntestes Projekt war der St. Pauli Elbtunnel. Auch beim Bau der Hamburger Hochbahn bis 1912 hatten sie kräftig mitgemischt. |
Unter dem Gebäude ist eine Krypta.
Hinweis: In der mir vorliegenden Literatur wurden folgende Schreibweisen verwendet: Putkamer, Putkammer und Puttkamer. In den Hamburger Adressbüchern von 1911, 1912 und 1913 erscheint lediglich der Eintrag v. Puttkamer, Frau Baronin H., […] Badestr.28
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Welche Schreibweise mag die korrekte sein?
Keines der Mausoleen auf dem Ohlsdorfer Friedhof ist auch nur annähernd so groß wie das Mausoleum in Halikarnassos. Es war immerhin 49 Meter hoch. Die Grundfläche der Baugrube soll 39 mal 33 Meter betragen haben.
Nachtrag am 2.7.2013: Neue Forschungsergebnisse besagen, dass das Grabmonument des Königs Mausolos nur rund 40 Meter hoch gewesen sein soll. Genaueres steht in →Barbara Möller: So sah die Mutter aller Mausoleen aus, Zeitung „Die Welt” vom 2.7.2013.