Innen am Zaun um den Friedhof Ohlsdorf:
F.C. Gundlach — fast ein Mausoleum

Familiengrab Simms — die kopierte Pietà Grabmal Hülse „Der Sämann”
Die Statue der „Grausamen Gräfin” steht an einem Teich. Auf der anderen Seite des Teiches wurde 2008 ein sehr merkwürdiges Grabdenkmal aufgestellt. Es ist begehbar — insofern ist es ein Mausoleum. Seine Konstruktion ist jedoch so seltsam, dass ich es als Mittelding zwischen Grabmal und Mausoleum bezeichnen würde.
Grabmal F.C. Gundlach Grabmal F.C. Gundlach
Man hat einen Winkel, eine Bodenplatte und eine Seitenplatte zu einem kurzen würfelartigen Tunnelstück vom 3 m Kantenlänge aus Beton zusammengefügt. Im Tunnel ist der Platz zur Unterbringung des Sargs vorgesehen. Der Bauherr des von Roland Poppensieker entworfenen Grabmals ist der bekannte Modefotograf Franz Christian Gundlach (*16.7.1926 Heinebach/Hessen; †23.7.2021 Hamburg). Vielleicht soll das Tunnelstück an eine Ausstellungsvitrine erinnern? Irrtum! Herr Gundlach sagte dazu: Unsere Grabstätte ist „das letzte Haus”, „la ultima casa”. [Grabmal als Statement zur Begräbniskultur heute (26.8.2008), Abruf 26.12.2016]

Auf der Seitenplatte ist ein fotografisches Motiv sichtbar. F.C. Gundlach hatte es 1966 aufgenommen. Im Hintergrund ist eine der Pyramiden von Gizeh zu sehen. Den Vordergrund bilden zwei Damen mit vermutlich Badekappen auf ihren Köpfen. Der Bildeindruck wird durch Riffelung der Betonoberfläche erzeugt. Die Seitenplatte bildet die Südseite und somit zugleich die Sonnenseite des Grabmals. Bei Sonnenschein erzeugt der sich ändernde der Sonnenstand an der Riffelung unterschiedliche Schattenwürfe und verändert dadurch den Eindruck des Bildes.

Aus der anderen Seitenplatte ist deutlich die Verschlussplatte für die Sargkammer zu erkennen.

Nur wenige Meter neben dem hier beschriebene Denkmal befindet sich das neu eingerichtete Grab für seinen Bruder Gerhard Gundlach (*13.10.1929 in Heinebach; †3.5.2006 in Hamburg).

Letztes Upload: 12.07.2023 um 08:22:55 • Impressum und Datenschutzerklärung