![]() Nur mit Mühe lassen sich die Inschriften unter der Nische mit der Marmorstatue entziffern. Es sind die Inschriften für den Firmengründer Georg Justus Dralle und seine Frau Elisabeth Dorothea Dralle, geb. Richter. |
![]() | Sicher hat die Nische die mit etwa 2,20 m überhohe Marmorstatue vor den Unbilden der Witterung geschützt. In ihrer rechten Hand hält die dargestellte Frau den schreibbereiten Gänsekiel. Sie scheint nachzusinnen. Vielleicht ist sie sich nicht schlüssig, was sie als nächstes auf ihrer Schrifttafel (oder ist es das Buch des Lebens?) dokumentieren möchte.
Nun gibt es mehrere Möglichkeiten:
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![]() | Vermutlich hat sich der Bildhauer Hans Dammann bei der Gestaltung der Frisur dieser Statue besonders viel Mühe gegeben. Die Kosmetik- und Feinseifenfirma Dralle ist sehr erfolgreich gewesen. Besonders bekannt war deren ab 1889 vertriebenes „aseptisches Birkenwasser”. Später hieß dies Produkt „Birken-Haarwasser” und „Birkin”. |
1876 gründete Dralle eine Zweigniederlassung mit einer Fabrikationsstätte im preußischen Altona. Im gleichen Jahr traten seine Söhne Emil und Julius in die Fabrik ein. 1880 verlegte Dralle seinen Hamburger Betrieb ins preußische Ottensen. Das hatte zollrechtliche Gründe — Hamburg mit St.Pauli und Altona waren seinerzeit ein Freihandelsgebiet und somit aus Sicht des Deutschen Reiches Zollausland. 1880 verkündete Reichskanzler Bismarck, das Reich beabsichtige, Altona und St. Pauli vom Freihandelsgebiet Hamburgs zu trennen.
1886 wurde die OHG Georg Dralle mit den Gesellschaftern Georg, Emil und Julius Dralle handelsgerichtlich eingetragen. Das Unternehmen Dralle expandierte auch in der Folgezeit prächtig. Es wurden Niederlassungen und Fabrikationsstätten in mehreren Ländern errichtet.
1976 wurde ein neues Werk an der Gründgensstraße in Hamburg-Steilshoop eröffnet. 1991 wurde das Unternehmen jedoch an den französischen Kosmetikkonzern L´Oreal verkauft. L´Oreal schloss das Hamburger Werk bereits zum Jahresende. Ortmann & Herbst, ein auf Getränkeabfüllmaschinen spezialisierte Maschinenbaubetrieb, zog anschließend in das ehemalige Dralle-Werk an der Gründgensstraße ein.
In der deutschen Wikipedia steht ein Artikel über das Unternehmen. Auf der →Ahnenforschungsseite der Familie Dralle ist im Bereich „Ahnenforschung Privat” eine Ahnentafel zu finden.
![]() A8-Beiwagen der Hamburger Straßenbahn mit Reklame für Birkenwasser von Dralle |
Gesundes Haar durch Dr. Dralle's Birkenwasser. Das Foto zeigt ihn in den 1930ern beim Kuppeln vor dem Straßenbahnbetriebshof Dorotheenstraße.[52, Seite 57]