![]() Grabwand Traun/Bruhn — unverkennbar: Wilhelm Cordes |
![]() | „Arbeit ehrt” und „Arbeit nährt” sollen durch die großen Reliefs versinnbildlicht werden. Aber werden sie dadurch wirklich versinnbildlicht?
Der schöne Satz in der Mitte ist in Johann Wolfgang von Goethes
Bildungsroman „Wilhelm Meisters Lehrjahre — Buch 7” zu finden. Er steht dort im unmittelbaren Zusammenhang mit der Ethik und dem Gewissen: Eine Betrachtung des rechten Reliefs „Arbeit nährt” unter Kenntnis der Herkunft des Goethezitats macht misstrauisch. Schaut der Fischer am Ruder sich nicht um, als ob er ein schlechtes Gewissen hätte? Vielleicht fischen die drei Fischer im Trüben! |
![]() | Im linken Relief ziehen drei Männer gemeinsam an einer einzigen Leine ein Boot. Der Hinweis „Arbeit ehrt” mag angesichts dieser schwer körperlich arbeitenden und wohl auch schlecht entlohnten Männer angebracht sein. Aber wieso muss ausgerechnet Goethe zitiert werden? Hat Goethe jemals wirklich körperlich schwer gearbeitet? Und außerdem: Wer sagt denn, dass die Männer das Boot in ehrlicher Absicht fortziehen? |
Heinrich Traun ließ 1908 vom St. Paulifriedhof seinen Großvater, seinen Vater Christian Justus Friedrich Traun und seine Mutter Bertha Ronge geschiedene Traun hierher umbetten. Auf dem Grabstein für Bertha Ronge ist jedoch nur „Bertha Traun geb. Meyer” vermerkt. Beide Grabsteine liegen links am Zugang zur Grabanlage. Ebenfalls links, aber mehr in der Nähe zur Grabwand hin, findet sich der Grabstein für Friedrich Adolph Traun (*29.3.1876; †11.7.1908). Er gewann bei den Ersten Olympischen Spielen der Neuzeit 1896 in Athen eine Goldmedaille im Tennis-Herrendoppel.
Ein Studium der Namen auf den Grabsteinen auf der rechten Seite offenbart, weshalb das Familiengrab mit Traun/Bruhn bezeichnet wird.
Traun war vom 1.2.1901 bis zum 10.1.1908 Senator in Hamburg.
Heinrich Traun war sozial engagiert. Unter dem Stichwort „Heinrich Traun” wird in Wikipedia darauf eingegangen (Stand August 2010). Die Inschrift auf seinem Grabstein verdeutlicht dies: „Lasset uns Gutes tun und nicht müde werden”.
Der Traunstieg in Hamburg-Neuland wurde 1942 nach Christian Justus Friedrich Traun (*1804; †1881) benannt. Christian Justus Friedrich Traun war der Gründer der Harburger Gummi-Kamm-Compagnie und Schwiegersohn des Stockfabrikanten „Stockmeyer” Heinrich-Christian Meyer (*1797; †1848).[26, unter Stockmeyerstraße und Traunstieg]