Ohlsdorfer Friedhof • Nordteich und Stiller Weg:
Korvettenkapitän Karlowa (Kreuzer „Blücher”)

Grabmal Familie Böhm ex Arnstedt Die Grabwand Traun/Bruhn
Friedhof Ohlsdorf, Neugestaltung des Familiengrabes Friedrich Sthamer am 17.4.2016
Die nachfolgend beschrieben Familiengrabanlage wurde Anfang 2016 bis auf das Felsgrabmal und die Kissenplatte für Friedrich Sthamer abgeräumt. Der Platz soll für neue Gräber genutzt werden.

Die nicht mehr als solche vorhandene Familiengrabanlage liegt nur 20 m vom auf der vorhergehenden Webseite beschrieben Grab Böhm ex Arnstedt entfernt.


Friedhof Ohlsdorf, Grabsteine Otto Karlowa, Friedrich Sthamer Wer sich für die Kriegsmarine interessiert, wird die Aufschrift auf dem nicht mehr vorhandenen Kissenstein für Korvettenkapitän Karlowa (*26.7.1888; †9.4.1940) sofort zuordnen können. Der Kissenstein gehörte zur Anlage des Familiengrabs Sthamer. Der Korvettenkapitän Karlowa war offensichtlich mit einer Verwandten des Hamburger Bürgermeisters Dr.  Gustav Friedrich Carl Johann Sthamer verheiratet.

Laut [englischer Wikipedia. Abruf 6.9.2019] hat ein Kapitänleutnant Otto Karlowa das Torpedoboot SMS S54 bei der Skagerrak-Seeschlacht befehligt. Der betreffende Eintrag für die „6. Halbflottille” lautet zusammen mit einer Anmerkung:

6th Half-Flotilla (6. Halbflottille)[L]: Lt Cdr Theodor Riedel
  • SMS V48 (lead boat, half-flotilla): Lt Friedrich Eckoldt
  • SMS S54: Lt Otto Karlowa
  • SMS G42: Lt Bernd von Arnim
Groos, op. cit., Anlage 6./7. states Lt Otto Karlowa in SMS S54 was the leader of the 6th Half-Flotilla on 30 May 1916; however from the narrative (Groos, op. cit., p.304) it is clear that Riedel in V48 led the half-flotilla during the battle until the vessel was sunk in action and he was killed; the Second World War destroyer Z6 was named in Riedel's honor.
Das Torpedoboot S54 wurde zusammen mit der deutschen Hochseekriegsflotte am 21.6.1919 auf Befehl des Konteradmirals von Reuter in Scapa Flow (Orkney Inseln) versenkt.
Der parteilose Hamburger Bürgermeister Dr.  Gustav Friedrich Carl Johann Sthamer (*24.11.1856, †29.6.1931) war extrem kurz Hamburger Bürgermeister. Er wurde am 22.12.1919 zum Ersten Bürgermeister gewählt. Bereits am 13.2.1920 trat er zurück, um Tags darauf zum Geschäftsträger der deutschen Botschaft in London bestellt zu werden.

Die Straße Sthamerkai wurde nach ihm benannt.


In der Nacht vom 8. auf den 9. April 1940 landeten deutsche Streitkräfte in Norwegen. Beim Eindringen in den Oslofjord ging dabei der nagelneue schwere Kreuzer „Blücher” verloren. Zwei norwegische Küstenbatterien beschädigten den Kreuzer schwer. Anschließend wurde das brennende Schiff von zwei Torpedos aus einer bis dahin unbekannten Torpedobatterie getroffen und sank. Die kurze Geschichte des Kreuzers und seine Spezifikationen sind im Lexikon der Wehrmacht nachzulesen.

Es ist paradox: Der damals modernste Kreuzer der deutschen Kriegsmarine wurde von schon damals veralteten deutschen Krupp-Kanonen beschossen und schwer beschädigt.

Letztes Upload: 25.03.2023 um 04:23:03 • Impressum und Datenschutzerklärung