Ohlsdorfer Friedhof • Nordteich und Stiller Weg:
Der Bordfunker der D-ALAK am 11.Januar 1959 (Y15,76–77)

Das Baumstumpfgrabmal Jansen an der Waldstraße Christian-Hagen Seel, Leutnant der Luftwaffe
Blick von der Waldstraße zum Kreisverkehr vor dem Nordteich
Vor dem Nordteich liegt eine kreisrunde Verkehrsinsel. Am Südrand des um sie herumführenden Kreisverkehrs ist eine Bushaltestelle eingerichtet. Genau dort beginnt ein breiter gepflasterter Fußweg in Richtung Süden. Östlich parallel zu dem genannten breiten Fußweg führt von der Waldstraße abgehend ein weiterer gepflasterter Fußweg. Es ist der Fußweg links im obigen Foto.
Folgt man diesem Fußweg, so erblickt man nach etwa 40 m in etwa 10 m Entfernung neben den Fußweg auf der rechten (westlichen) Seite diesen Grabstein mit dem beschädigten Flugzeug. Die Schriftseite des Grabsteins ist vom Weg aus zu sehen, denn sie zeigt nach Osten. (Nachtrag 6.6.2017: Der Grabstein ist zwischenzeitlich ziemlich von einem Rhododenronbusch zugewachsen und vom Fußweg aus kaum noch zu sehen. Rechts des Fußweges bilden hier einige Fußwegplatten einen kleinen Platz.)
Das beschädigte Flugzeug auf dem Grabstein ist als Sinnbild zu verstehen. Tatsächlich wurde das Flugzeug bei dem Unglück regelrecht zerknäult. Was war geschehen?

Beim Landeanflug im Regen auf den Flughafen Galeao / Rio de Janeiro am 11.Januar 1959 kam die Lockheed L-1049G Super Constellation D-ALAK der Lufthansa zu tief. Ihr ausgefahrenes Bugfahrwerk berührte vor der Insel, auf der der Flughafen liegt, die Wasserfläche. Es wurde abgerissen. Daraufhin riss der Pilot die Maschine hoch, aber das Flugzeug schlug nur wenige hundert Meter vor der Landebahn des Flughafens auf den Boden. Es ging sofort in Flammen auf. Alle 29 Fluggäste und 7 der 10 Besatzungsmitglieder kamen bei dem Unglück ums Leben. Drei Besatzungsmitglieder wurden beim Aufprall aus der Maschine geschleudert — dadurch überlebten sie.

Günter Trawe, der Bordfunker, gehörte nicht zu den Überlebenden.

Weshalb das Flugzeug zu tief flog, also die Unglücksursache, konnte nicht aufgeklärt werden.

Der Flug LH-502 begann in Hamburg am 10.Januar. Er führte über Frankfurt, Paris und Dakar nach Rio de Janeiro. Als Absturzzeit wird der 11.Januar 15:17 MEZ angegeben. Es war das erste schwere Flugzeugunglück der 1954 neugegründeten Deutschen Lufthansa AG.[Zeitung Hamburger Abendblatt vom 12. und 13.1.1959]


Wir folgen weiter dem Fußweg. Das nächste Fliegergrab ist etwa 30 m entfernt und steht etwa 4 m ebenfalls rechts (westlich) neben dem Fußweg. Fast genau gegenüber ist der Eingang zur um 2018 neu eingerichteten Gemeinschaftsgräberanlage. Sie hat eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit dem Apfelhain bei Kapelle 2.
Letztes Upload: 09.07.2023 um 06:04:14 • Impressum und Datenschutzerklärung