Ohlsdorfer Friedhof • Nordteich und Stiller Weg:
Das Mausoleum Campe (Y13,266–270)

Die Grabkapelle Phillip Das Grabmal Blohm-Never
Friedhof Ohlsdorf, Mausoleum Campe Friedhof Ohlsdorf, Schmuckfenster des Mausoleum Campe
Friedhof Ohlsdorf, Türklopfer des Mausoleum Campe
Etwa 6 m ist dies kleine Mausoleum hoch. Es steht unmittelbar hinter der Grabkapelle Philipp. Auf den ersten Blick könnte man meinen, die Grabkapelle und das Mausoleum gehörten zusammen. Das ist nicht der Fall!

Streng genommen ist es kein Mausoleum, denn die zugehörigen vier Grüfte sind unterirdisch vor und somit außerhalb des Gebäudes angelegt. Als Architekt wird Alexander Rudeloff angegeben.

An diesem Mausoleum von 1915 aus Muschelkalk sind die bleigefassten bunten Schmuckfenster zwischen den Säulen sehenswert. Leider kann man dies nicht von außen erkennen!

Von außen besser zu erkennen ist der große Türklopfer zwischen den ebenfalls übergroßen Rundnietköpfen.

Nicht vor 2006 (genaueres Datum unbekannt) wurden links und rechts an die Wangen neben der Treppe nachträglich Tafeln angebracht. Deren Texte lauten:

JOHANN JULIUS WILHELM
CAMPE
VERLEGER
*19.02.1792 †14.11.1867


LOUISE FREDERICA
CAMPE
geb. GIESE
*1821

JULIUS HEINRICH WILHELM
CAMPE
GRÜNDER DER CAMPESCHE'SCHEN
HISTORISCHEN KUNSTSTIFTUNG
*18.02.1846 †12.11.1909

MARIE ANGÈLE
CAMPE
geb. LUNOT
*1851 †01.07.1930

Die Geburts- und Sterbetage der beiden Männer sind in der Literatur etwas anders angegeben als auf den Tafeln.

Die nachträglich angebrachten Tafeln am Eingang des Mausoleums Campe

Johann Julius Campe (*19.2.1792; †14.11.1867) verlegte u.a. Heine und Hebbel. Auch veröffentlichte er 1841 erstmals Hofmann von Fallerslebens Deutschlandlied. Seinerzeit war er eher aufmüpfig und hat sich mit der Regierung angelegt.

Zwei weitere Erinnerungen an die Familie Campe stehen sich auf dem Althamburgischen Gedächtnisfriedhof beim Haupteingang des Ohlsdorfer Friedhofs. Es sind die Grabdenkmale (oder sind es komplette Umbettungen?) der Biografin Elisabeth Campe (*1786; †1873) und des Buchhändlers und Verlegers Franz August Campe (*1773; †1836). Franz August Campe und sein Schwiegervater Hoffmann begründeten 1810 den Verlag Hoffmann & Campe aus der 1808 gegründeten gleichnamigen Buchhandlung.

Der Verlag Hoffmann und Campe residiert seit 1991 in dem Neubau Harvestehuder Weg 42 und 43. Das Haus Nr. 41 ist das 1875 gebaute „Schlösschen” mit einer entsprechenden Innenausstattung. Der Architekt war Martin Haller. Seit 1898 befindet sich im Vorgarten des Schlösschens eine Gedenkplakette an Heinrich Heine. Beschafft hatte sie der Sohn von Johann Julius Wilhelm Campe, der Julius Heinrich Wilhelm hieß (*18.2.1846; †12.11.1909). Die Plakette hat eine Größe von etwa 1 m im Quadrat. Die Plakette ist von der Straße aus gut sichtbar und steht zwischen den Häuser Nr. 41 und 43.


Wir folgen dem Weg weiter in der ursprünglichen Richtung — er wird zu einem Plattenweg.
Letztes Upload: 20.04.2023 um 06:33:02 • Impressum und Datenschutzerklärung