Alte PCs:
ANEC: 2. Version (openSUSE 11.0 / Linux)
auf Grundlage des Siemens Fujitsu T-Bird Motherboards

Es war im September 2008. Eine Bestandsaufnahme des Inhalts meiner Bastelkiste ergab, dass nur noch ein Gehäuse mit Netzteil fehlte, um daraus einen weiteren Rechner zusammenzustellen. Geeignet erschienen Das ergäbe einen Rechner auf dem technischen Stand von 1999. Als Betriebssystem wollte ich zunächst Linux Red Hat 6.0 aus der gleichen Zeit verwenden. Das war besonders praktisch, da es sich bereits auf der Festplatte befand.

Bei der Realisierung zeigte sich, dass die AGP-Grafikkarte durch das alte Linux nicht unterstützt wurde. Ersatzweise baute ich eine ebenfalls in der Bastelkiste vorhandenen Grafikkarte „HerculesHercules-Terminator-3D” (technischer Stand 1996) ein. Damit lief es!

Erste Testinstallation von openSUSE 11.0 führte zur Erweiterung der Hardware
Doch der Appetit kommt beim Essen. Das historische Red Hat 6.0 Linux unterstützte weder DSL noch USB. Das Motherboard besitzt jedoch zwei Anschlüsse für USB 1.1. Ein Test mit der openSUSE 11.0 Life-CD ergab, dass openSUSE 11.0 USB und auch modernere Grafikkarten unterstützt. Aus der Installationsanleitung ging hervor, dass sich auch DSL mit openSUSE 11.0 damit betreiben ließe.

Die testweise Installation per Life-CD auf dem Dell Optiplex CX110 mit seinen 196 MB Hauptspeicher zeigte leider eindeutig, dass eine Installation von openSUSE 11.0 ohne Aufstockung der Hardware scheitern würde.

Es folgten die Beschaffung von drei 128 MB SDRAM-Riegeln und einer 20 GB Festplatte über E-Bay. Nach Installation von openSUSE 11.0 ergab sich dann tatsächlich ein unter openSUSE 11.0 funktionierender Linux-Rechner. Als Workstation unter seiner grafischen Bedieneroberfläche ist er langsam, als Server (dabei wird die grafische Bedieneroberfläche nicht benutzt) ist er hinreichend schnell.

Linux bietet mit dem Befehl hdparm die Möglichkeit, die Lesegeschwindigkeit von Festplatten zu messen. Bei meinem Rechner lauten die beiden Befehle
hdparm -t /dev/sda für die Platte mit 20 GB Platte,
hdparm -t /dev/sdb für die ältere Platte mit nur 850 MB,
hdparm -t /dev/sdc für das Iomega™ZIP-Laufwerk.

Bei der 20 GB-Platte wird eine Lesegeschwindigkeit von knapp 21 MB/s angezeigt. Die 850 MB-Platte kommt nur auf 3,3 MB/s. Die 20 GB-Platte hatte ein 80-poliges ATAPI-5-Kabel angefordert und repräsentiert den technischen Stand von 2000. Die 850 MB-Platte dürfte bereits 1996 gefertigt worden sein. Naturgemäß ist das Iomega™ZIP-Laufwerk mit 123 kB/s weit abgeschlagen, denn es ist an die parallele Druckerschnittstelle angeschlossen. Ein USB-Stick an der USB 1.1-Schnittstelle kam ziemlich genau auf 1 MB/s. An einer USB 2-Schnittstelle sollte er auf die zehnfache Zugriffsgeschwindigkeit kommen.

Die Hardwarekonfiguration — siehe Tabelle weiter unten — zeigt, dass es sich um eine Sparkonfiguration handelt. Die Ausgaben für die Realisierung des Projektes beliefen sich auf etwa 50 €.

Bewertung
Ein Problem war das softwaregesteuerte Abschalten des Rechners. Unter Windows 98 und Red Hat 6.0 klappte es. Bei openSUSE 11.0 klappte es zunächst nicht. Ein Studium der Foren im World Wide Web zeigte, dass diese Erscheinung bei alten Motherboards durchaus normal ist. Mittlerweile ist das Problem gelöst.

Im Vergleich zum Red Hat 6.0 zeigte sich openSUSE 11.0 beim Internet erheblich zugeknöpfter. Die Server für telnet, ftp und der Web ließen sich unter openSUSE 11.0 deutlich mühseliger in Betrieb nehmen. Es ist ein Tribut an die Sicherheit.

Erstaunlich leicht ließ sich das historische Iomega™ZIP-Laufwerk an die parallele Druckerschnittstelle anschließen. Das geschah jedoch eher zur Befriedigung meiner Neugierde! Mit den USB-Sticks geht der Datentransport per Datenträger deutlich bequemer und schneller.

Auf Anhieb klappte die Inbetriebnahme von DSL mit dem sogenannten Speedport 200 von T-Com. Damit hatte ich gar nicht gerechnet!

Die große Ernüchterung kam beim ersten Betriebssystemupdate. In der Zeit von Juni 2008 bis Anfang November 2008 haben sich rund 700 MB an Updates angesammelt. Das Einspielen per DSL hat über eine Stunde gedauert.

Während der Bestückung. Es fehlt noch die zweite Festplatte und die AGP-Grafikkarte ist noch nicht eingebaut. Es ist noch viel Platz im Gehäuse!
Ein Vergleich mit dem sehr ähnlichen aber älteren Gehäuse des Siemens Fujitsu T-Bird-Rechners zeigt, dass bei diesem neueren Gehäuse Blech gespart wurde.
ATX-Board, Anschlussbeispiel
Linuxrechner während der Testinstallation Siemens Fujitsu T-Bird, Audioanschlüsse Bild oben: Die Anschlüsse auf der Rechnerrückseite. Die drei Audio-Klinkenbuchsen sind farbcodiert: Grün für den Lautsprecher, blau für den Line-Anschluss und der Mikrofonstecker kann in die rote Klinkenbuchse eingesteckt werden. Die erkennbaren Metallfedern unterhalb der Buchsen sollen einen guten Kontakt zum hier fehlenden Abdeckblech herstellen.
Bild links: Der Rechner während einer Testinstallation. Oben auf seinem Gehäuse steht das dunkelblaue Iomega™ZIP-Laufwerk.

Das aus der Bastelkiste stammende Diskettenlaufwerk ist im unteren 5½-Zoll-Einschub untergebracht. Seine Bauart weicht von der üblichen Bauart so sehr ab, dass der Einbau an der im Gehäuse vorgesehenen Stelle nicht möglich ist.

ANEC: 2. Version auf der Grundlage des Siemens Fujitsu T-Bird Motherboards
Prozessor:Pentium III 600B
Taktung:600 MHz, max. 133 MHz Bustakt
RAM:SD-RAM 128+128+128 MB, 100 MHz
Massenspeicher:3½ Zoll Diskettenlaufwerk, 20 GB Festplatte, 850 MB Festplatte, DVD -Laufwerk
Steckplätze:3 * PCI, 1 * AGP
Grafik:ATI Rage 128XPert 128 mit 16 MB Speicher
Sound:on Board
USB:2 Anschlüsse für USB 1.1,
erweitert um 4 Anschlüsse USB 2.0 auf PCI-Karte
Betriebssystem:openSUSE 11.0
Letztes Upload: 25.03.2023 um 04:48:42 • Impressum und Datenschutzerklärung