Bei der Realisierung zeigte sich, dass die AGP-Grafikkarte durch das alte Linux nicht unterstützt wurde. Ersatzweise baute ich eine ebenfalls in der Bastelkiste vorhandenen Grafikkarte „HerculesHercules-Terminator-3D” (technischer Stand 1996) ein. Damit lief es!
Die testweise Installation per Life-CD auf dem Dell Optiplex CX110 mit seinen 196 MB Hauptspeicher zeigte leider eindeutig, dass eine Installation von openSUSE 11.0 ohne Aufstockung der Hardware scheitern würde.
Es folgten die Beschaffung von drei 128 MB SDRAM-Riegeln und einer 20 GB Festplatte über E-Bay. Nach Installation von openSUSE 11.0 ergab sich dann tatsächlich ein unter openSUSE 11.0 funktionierender Linux-Rechner. Als Workstation unter seiner grafischen Bedieneroberfläche ist er langsam, als Server (dabei wird die grafische Bedieneroberfläche nicht benutzt) ist er hinreichend schnell.
Linux bietet mit dem Befehl hdparm die Möglichkeit, die Lesegeschwindigkeit von Festplatten zu messen. Bei meinem Rechner lauten die beiden Befehle
hdparm -t /dev/sda für die Platte mit 20 GB Platte,
hdparm -t /dev/sdb für die ältere Platte mit nur 850 MB,
hdparm -t /dev/sdc für das Iomega™ZIP-Laufwerk.
Bei der 20 GB-Platte wird eine Lesegeschwindigkeit von knapp 21 MB/s angezeigt. Die 850 MB-Platte kommt nur auf 3,3 MB/s. Die 20 GB-Platte hatte ein 80-poliges ATAPI-5-Kabel angefordert und repräsentiert den technischen Stand von 2000. Die 850 MB-Platte dürfte bereits 1996 gefertigt worden sein. Naturgemäß ist das Iomega™ZIP-Laufwerk mit 123 kB/s weit abgeschlagen, denn es ist an die parallele Druckerschnittstelle angeschlossen. Ein USB-Stick an der USB 1.1-Schnittstelle kam ziemlich genau auf 1 MB/s. An einer USB 2-Schnittstelle sollte er auf die zehnfache Zugriffsgeschwindigkeit kommen.
Die Hardwarekonfiguration — siehe Tabelle weiter unten — zeigt, dass es sich um eine Sparkonfiguration handelt. Die Ausgaben für die Realisierung des Projektes beliefen sich auf etwa 50 €.
Im Vergleich zum Red Hat 6.0 zeigte sich openSUSE 11.0 beim Internet erheblich zugeknöpfter. Die Server für telnet, ftp und der Web ließen sich unter openSUSE 11.0 deutlich mühseliger in Betrieb nehmen. Es ist ein Tribut an die Sicherheit.
Erstaunlich leicht ließ sich das historische Iomega™ZIP-Laufwerk an die parallele Druckerschnittstelle anschließen. Das geschah jedoch eher zur Befriedigung meiner Neugierde! Mit den USB-Sticks geht der Datentransport per Datenträger deutlich bequemer und schneller.
Auf Anhieb klappte die Inbetriebnahme von DSL mit dem sogenannten Speedport 200 von T-Com. Damit hatte ich gar nicht gerechnet!
Die große Ernüchterung kam beim ersten Betriebssystemupdate. In der Zeit von Juni 2008 bis Anfang November 2008 haben sich rund 700 MB an Updates angesammelt. Das Einspielen per DSL hat über eine Stunde gedauert.
![]() Während der Bestückung. Es fehlt noch die zweite Festplatte und die AGP-Grafikkarte ist noch nicht eingebaut. Es ist noch viel Platz im Gehäuse! |
![]() ATX-Board, Anschlussbeispiel |
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Bild links: Der Rechner während einer Testinstallation. Oben auf seinem Gehäuse steht das dunkelblaue Iomega™ZIP-Laufwerk.
Das aus der Bastelkiste stammende Diskettenlaufwerk ist im unteren 5½-Zoll-Einschub untergebracht. Seine Bauart weicht von der üblichen Bauart so sehr ab, dass der Einbau an der im Gehäuse vorgesehenen Stelle nicht möglich ist. |
ANEC: 2. Version auf der Grundlage des Siemens Fujitsu T-Bird Motherboards | |
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Prozessor: | Pentium III 600B |
Taktung: | 600 MHz, max. 133 MHz Bustakt |
RAM: | SD-RAM 128+128+128 MB, 100 MHz |
Massenspeicher: | 3½ Zoll Diskettenlaufwerk, 20 GB Festplatte, 850 MB Festplatte, DVD -Laufwerk |
Steckplätze: | 3 * PCI, 1 * AGP |
Grafik: | ATI Rage 128XPert 128 mit 16 MB Speicher |
Sound: | on Board |
USB: | 2 Anschlüsse für USB 1.1, erweitert um 4 Anschlüsse USB 2.0 auf PCI-Karte |
Betriebssystem: | openSUSE 11.0 |